Am Freitag spielten wir in einem immens wichtigen Match gegen den Abstieg gegen das hoch favorisierte Rupperswil. Daniel König war als Spieler gesetzt, meine Wenigkeit irgendwie auch. Offen blieb die Frage ob Beat (er spielte zwar praktisch immer aber nur weil er aus Spielermangel "musste") oder Markus eingesetzt werden sollte. Markus hatte irgendwie nicht so richtig Lust zum Spielen, sodass sich Beat damit abfinden musste, ein weiteres Mal spielen zu müssen.
Am Dienstag vor dem Match erhielt ich folgendes SMS von Beat: "Hallo Martin, wir könnten am Mittwoch ja noch trainieren, weil es wichtig ist wegen der Abstiegsgefahr....." Tja, da las ich dieses SMS, traute meinen Augen nicht, verstand die Welt nicht mehr, wähnte mich im falschen Film und reflexartig kam mir der Gedanke: " Beat will mich so richtig veräppeln!" Aber weit gefehlt. Es war im todernst. So betrachtete ich meinen schnmerzhaften Tennisellbogen, vertrieb den Gedanken an einen gemütlichen Abend zu Hause und sagte logischerweise dem Training zu. Zum Glück!! Dieses Training gab Beat offenbar Mut und Selbstvertrauen für das Spiel am Freitagabend, weil, - Beat gewann alle seine Matche!!!!! Mit einer sensationellen Leistung, auch mit etwas Glück, aber mit Siegeswille zeigte er eine top Vorstellung bei dieser so wichtigen Ausgangslage!
Rupperswil erschien wie in der Vorrunde mit Markus Aumiller (C8), Philipp Baldinger (C8) und neu mit Claudio Schacher (D4) anstelle von Matthias Stalder. "Hmmmmmm", - dachte ich - "ausgerechnet Claudio - früher ein sehr guter Zweit- und Erstligaspieler, ist momentan unberechenbar weil nicht richtig einzuordnen."
Ich meinerseits plagte mich mit meinem seit Wochen schmerzhaften Tennisellbogen herum, zudem schien es mir, ich würde noch krank werden. Trotzdem wollte ich an diesem Abend meinen Beitrag leisten und Siege abliefern gegen den drohenden Abstieg!
Beat spielte zuerst gegen Claudio und hatte keine Mühe, zu gewinnen. Immerhin schien Claudio nicht mehr so stark zu sein wie früher.
Daniel musste gegen Philipp antreten und konnte wie in der Vorrunde gewinnen. 12:10, 12:10, 11:9. Knapp, knapp, knapp! Aber: Hauptsache gewonnen!
Ich musste gegen Markus und spielte eigentlich so gut wie noch nie gegen ihn. Ich führte 2:1 in den Sätzen und musste mich leider nach fünf Sätzen doch geschlagen geben.
Nun kam unsere starke Phase. Bis vor dem Doppel gingen wir mit 5:1 in Führung und hatten somit schon mal zwei Punkte im Trockenen! Ich gewann gegen Claudio klar. Beat zeigte wie oben erwähnt eine super Vorstellung gegen Philipp (2, -8, 10, 11 - knapp, knapp, knapp! aber: Hauptsache gewonnen!)
und Daniel zeigte ebenfalls eine Kampfleistung der Sonderklasse gegen Markus (7, -6, 7, 15!!!!! - knapp, knapp, knapp! aber : Hauptsache gewonnen!). Im vierten Satz hatte Daniel immer wieder Matchbälle, musste aber auch Satzbälle abwehren. Die beiden zeigten in dieser Phase tolle Ballwechsel. Mit vollem Risiko spielte Markus und zog zwei, drei sensationelle Backhandtopspins gegen den Matchverlust. Aber es nützte nichts. Daniel gewann und mit seinem typischen Ausruf: "Soooooo" beendete er die Partie zu seinen Gunsten.
Nun wollten wir natürlich den Sieg (eine Partie gegen Claudio lag ja nach dem Doppel mit grosser Siegeschance auf unserer Seite). Wir stachelten uns sogar an, möglichst vier Punkte zu holen.
Das Doppel mit Daniel und mir verloren wir relativ knapp in vier Sätzen. Mit vier Punkten den Abend zu krönen, hiess nun, die letzten drei Einzel zu gewinnen. Daniel gegen Claudio war eine klare Sache für uns wie oben bereits erwähnt.
Beat gegen Markus zeigte nun eine Topleistung (6, -3, 10, 8), die im Vorfeld sicher nicht zu erwarten war. Das Mittwochtraining zeigte offenbar Wirkung.
Nun lag es an mir, den vierten Siegpunkt zu holen. Gegen Philipp spielte ich ganz gut, führte einmal sehr hoch im dritten Satz und konnte ihn aber nicht heimbringen (-9) - ärgerlich!!. Statt 2:1 für mich lag ich mit 1:2 hinten. Auch der vierte Satz gelang mit nicht nach Wunsch, sodass ich mich geschlagen geben musste.
Schade, schade, schade. Trotzdem waren wir natürlich mit den drei erzielten Punkten mehr als zufrieden. Vor dem Match hätte ich ein Unentschieden unterschrieben! Nach dem Match gönnten wir uns alle eine Pizza in der "Traube" in Hirschthal (Markus begrüsste mich ja schon zu Matchbeginn mit der Bemerkung: "Also, heute Abend gehen wir nach dem Match Pizza essen!") und tauschten uns aus bis weit nach Mitternacht.