Daniel König, Markus und ich besuchten am Mittwochabend den Aarauer Tischtennisclub. In der Kategorie O40 geht es ja in erster Linie um den Plausch am Tischtennis Spielen. Absteigen kann man ja nicht und mit dem starken Bremgarten steht der Sieger schon zu beginn der Saison fest....
Vom 3:1 zum 3:7. Damit ist eigentlich das wesentliche aus sportlicher Sicht schnell mitgeteilt. Dazwischen liegen aber einige tolle Matche, einige schöne Ballwechsel und natürlich viel Kampf und Krampf....
Markus und ich erschienen sehr spät zum Anlass. "Das wird heute nichts", dachte ich für mich. Keine vernünftige Einspielzeit und bis 19.00 Uhr gearbeitet. Zudem traten Aarau mit Beat Schneider (C8, kurze Noppen), Bruno Carcer (C8) und Thorsten Richter (C6, Antitop) an. Ich hatte noch die lange Nacht nach dem "Zofingermatch" im Kopf (einigen ist es ja bekannt, dass, wenn man mit Beat und anderen Clubkollegen noch zu einem Glas Wein zusammensitzt, ja dass es dann sehr spät werden kann - also wirklich sehr spät - sehr sehr spät...).
Mein erster Match ausgerechnet gegen Beat. in der letzten Saison konnte ich Beat zum aller ersten mal schlagen. Trotz der kurzen Einspielzeit nahm ich mir viel vor - und tatsächlich: Es lief mir ausgezeichnet. Mit 3:1 Sätzen konnte ich relativ klar erneut gewinnen. Das Trainieren mit Alen scheint sich (sehr) langsam aber sicher bemerkbar zu machen. Daniel gewann sehr deutlich gegen Thorsten (6,9,5). Markus lieferte sich ein tolles Spiel gegen Bruno. Bruno war früher immerhin ein starker B-Spieler. Über fünf Sätze musste sich Markus allerdings geschlagen geben.
Anschliessend durfte unser ausgeruhter König (zur Erinnerung: Er kam wohlwissend nicht zum Schlummertrunk am Vorabend) gegen Bruno antreten. Daniel lag schnell mit 0:2 hinten. "Hmmmm", dachte ich, "da hättest du auch zum Schlummertrunk mitkommen können.....". Wie wenn er mich Lügen strafen wollte, steigerte sich Daniel und konnte das Spiel noch wenden. Wir lagen nun mit 3:1 vorne.
Ich spielte gegen den Antitopspieler Thorsten und zeigte eine durchzogene Bilanz. 11:4 (ich hatte ihn im Griff), dann 8:11 (ich hatte ihn nicht im Griff), 13:11 (ich hatte ihn im Griff.....), dann 8:11 (er hatte mich im Griff). Der fünfte Satz musste nun entscheiden. Ich führte 5:2 und mit 9:5, sogar 10:5 (ich hatte ihn sowas von im Griff!!). Dann aber kehrte alles noch einmal. Ich begann mit Aufschlagfehler, kassierte zwei mal Netz, Thorsten machte Punkte, er nahm Time Out, ich nahm Time Out (10:8) und dann hatte ich mich nicht im Griff und machte dumme Fehler, traf die Schlägerkante und verlor noch mit 10:12....Tja, das war sehr bitter. Sehr, sehr bitter. Also wirklich: verdammt, unglaublich oberbitter. Das war schon fast gemein bitter.......
Unterdessen hatte Markus mit Beat wie gegen Bruno einen Fünfsatz Fight - den er leider auch verlor. Das Doppel ging mit 3:1 nach Aarau. Nun lagen wir mit 3:4 Punkten zurück. Daniel und ich verloren jeweils über vier Sätze gegen Beat und Bruno.
Und Markus? Er musste sich aus seiner Sicht wieder mit einem "Materialspieler" rumschlagen. Für alle, die es noch nicht wissen sollten: Die Motivation von Markus beim Spielen gegen "Materialspieler" geht so ziemlich gegen Null Grad - gegen Null Grad? - ja, gegen Null Grad Kelvin - nicht Null Grad Celsius! (für alle Nichtphysiker: Null Grad Kelvin ist der absolute Nullpunkt bei dem die atomaren Bewegungen eines Gases aufhören und alle Unordnung verschwindet - dies findet statt bei -273 Grad Celsius. Tönt es kompliziert? Fragt einfach Markus: Er kann euch zumindest schildern, wie es sich anfühlen muss bei -273 Grad Celsius oder eben Null Grad Kelvin!
Auf alle Fälle verlor Markus über drei Sätze und unsere (unbedeutende) 3:7 Niederlage war besiegelt.
In der Burestube in Buchs traf man sich anschliessen zu Speis und Trank und liess den Abend noch einmal Revue passieren. Beste Gelegenheit für Markus von Null Kelvin wieder auf 20 Grade Celsius hoch zu fahren..... Hejo: s'Läbe isch doch schön!
Am folgenden Donnerstagmorgen wurde Alen meinerseits informiert, dass für Markus fortan nur noch "Noppentraining" angesagt sein wird. Bis Markus diese Beläge zu lieben gelernt haben wird........ (so war es doch schon bei George Orwell "1984" am Schluss des Buches möglich: Die Hauptfigur des Romanes (Winston Smith) liebte am Schluss mit Tränen in den Augen seine Peiniger........)
Bin mal gespannt, wie "aufgeweicht" Markus am Montag am Ende des Trainings sein wird