Spannender Kampf mit dem Drittplazierten
Am Freitag war in Schöftland wieder einmal mehr tolles Tischtennis zu bestaunen. Wer nicht dabei war, der hat einiges verpasst: Spannung, tolle Ballwechsel, "riesen" Ballwechsel, Kampf, Dramatik. Ein Spieler von Heimberg, Samuel Morales, ein junger Draufgänger und ein sportliches Multitalent bot den leider wenigen Zuschauern geniale Ballwechsel. Als Zuschauer waren nur Fabio und Adi (nach intensivem Training), Sa und der Schreibende anwesend. Uns wurde auf alle Fälle einiges geboten.
Heimberg reiste etwas ersatzgeschwächt an. Nico Ritschard, verletzt (A16) und Daniel Bühlmann, beruflich abwesend (A17) fehlten auf der Gästeseite. Sie traten mit Samuel Morales (A16), Curdin Robbi (B14) und Fabio Leus (B13) an. Auch wenn Curdin und Fabio nicht so hoch klassiert waren - Tischtennis spielen konnten diese zwei auch, wie unsere Spieler merken mussten. Curdin ist momentan der Leader bei Heimberg und belegt in unserer Gruppe den fünften Platz im "Knob-Ranking".
Dajana spielte zuerst gegen Fabio. Die beiden gingen über die volle Distanz. Im vierten Satz "verschenkte" Dajana eine vorzeitige Entscheiddung zu ihren Gunsten. Nach zwei Matchbällen beim 10:8 verlor sie noch mit 10:12. Im fünften Satz war es lange ausgeglichen. Ganz am Schluss hatte Dajana das Glück ein wenig auf Ihrer Seite - nicht unverdient - aber sie gewann den Finalsatz mit 11:7 natürlich aus Schöftler Sicht zu recht. Erich bekam es mit Curdin zu tun. Der Heimberger spielte mit langen Noppen auf der Backhand - und diese Noppen setzte er sehr unangenehm ein. Er streute immer wieder sehr kurze Blockbälle ein, brach so den Rhythmus der Gegner und setzte immer wieder auch mit gefährlichen VH-topspins seine Gegner unter Druck. Erich musste kämpfen. Erst im fünften Satz setzte er sich klar mit 11:4 durch. Sichtlich erleichtert kehrte Erich zur Spielerbank zurück. Christoph musste gegen Samuel Morales antreten. Ich war am zählen dieses Matches und ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, was dieser Samuel an "Endschlägen" aus dem Hut zauberte. Ansatzlos, am Tisch, weit hinten, mit Backhand oder Vorhand peitschte und knallte er die Bälle Christoph um die Ohren. Ab und zu blieb mir nur ein Schmunzeln übrig. Da spielte Christoph einen Hammerball, Samuel schien ausgespielt zu sein und dann knallte es, und knallte es und krachte es. Unglaublich. Christoph blieb cool - aber man sah es ihm an. Phasenweise musste er diese Schläge bewundern. Einen Satz konnte er gewinnen. Aber insgesamt ging der Sieg für Samuel absolut in Ordnung (-9,-5,6,-6).
Nun durfte Erich gegen Fabio antreten. 11:3 im ersten Satz - alles klar? 4:0 Führung im zweiten Durchgang - alles klar? Eben nicht. Wie oben erwähnt, können alle Heimberger Tischtennis spielen. Mit 18:16 zitterte sich Erich in den dritten Satz. Dann aber gelang ihm standesgemäss ein 11:4 Abschlussresultat. Nun hatte ich ein wenig Mitleid mit Dajana. Sie traf auf Samuel. Dajana hatte den Punkt zum 1:1 schon gesichert, Samuel stand weit hinten an der Bande, nicht gut zum Ball - Peng! kam das Geschoss geflogen zum Punktgewinn für den jungen Heimberger. In diesem Stil konnte man noch viele Bälle bewundern. Immerhin, im zweiten Satz hatte Dajana zwei Satzbälle. Ganz alles gelang auch Samuel nicht. Aber locker vom Hocker drehte er auch diesen zweiten Satz (10:12) und mit einem 11:4 im Dritten war das Spiel gelaufen. Christoph kämpfte unterdessen mit Curdin. Das Spiel wogte auch hier wie bei Erich hin und her. Auch Christoph musste über fünf Sätze gehen und verlor leider diesen Entscheidungssatz knapp mit 8:11. Es stand vor dem Doppel 3:3.
Erich/Dajana führten gegen Samuel/Curdin ständig im ersten Satz und verloren dann dennoch mit 9:11. Im zweiten Satz war es dann umgekehrt. Heimberg führte hoch und verlor mit 8:11. Nun kippte das Spiel zu Gunsten des Gastgebers. Das 11:2 im dritten Satz war für mich nicht so überraschend, weil wir aus meiner Sicht die bessere Aufstellung hatten. Aber auch der vierte Satz und somit das Match ging mit 11:2 nach Schöftland. Erich spielte sehr klug und mit scheinbar leichten Bällen stellte er seine Gegner vor grosse Probleme.
Schöftland war auf dem Weg zu einem Sieg! Aber es war noch alles offen. Erich musste jetzt gegen Samuel antreten. Unsere Nummer eins führte ständig im ersten Satz und eh man sich versah stand es aus unserer Sicht 0:1. Mit 12:14 vergab Erich diesen Satz. Nun war er verärgert. Aus seiner Sicht war dies völlig unnötig. Er hatte das Spiel des Gegners unter Kontrolle und dann kam so etwas. Samuel konnte ab und zu seine verrückten Schläge mit Erfolg anbringen - sogar Erich musste einmal lächeln, weil schlicht und einfach ein unglaublicher Ball geschossen kam. Erich fand wieder zu seinen Stärken zurück. 11:7 im zweiten Satz versöhnte ihn wieder mit sich. Tja, unsere Nummer Eins ist nicht umsonst A17 klassiert, weist ein Goldhändchen auf und kann immer wieder mal einen "ball de merde" spielen, wie einst ein welscher Spieler verzweifelt seinen Mitspielern zuraunte. Ja, diese ekligen, scheinbar harmlosen Bälle brachten Samuel vollends aus dem Tritt. Er verlor die Geduld und die Nerven und ging mit 11:6, 11:2 unter. Bravo Erich!
Christoph trat gegen Fabio an. Diese beiden Spieler waren sich ebenbürtig. Christoph führte mit 2:0 Sätzen. Fabio wehrte sich und mit viel Kampf gewann er die nächsten beiden Durchgänge (9,9). Christoph musste also wie gegen Curdin in den fünften Satz. Die Spannung war nun enorm hoch. Christoph hielt dem Druck stand! Mit 11:7 sicherte er sich den Siegpunkt und somit den sechsten Punkt für Schöftland. Bravo, Bravo, Bravo!
Das letzte Spiel von Dajana war dann noch einmal eine Augenweide für die Zuschauer "Wie willst du gegen diesen starken Gegner spielen?" fragte ich Dajana. "Schuss, Schuss, Schuss." bekam ich trocken und überzeugt zur Antwort. "Wie bitte?" fragte ich erstaunt. "Nicht anders?" "Nee, nee" tönte es perfekt auf Hochdeutsch. "Du wirst sehen". So liess mich Dajana stehen. Und dann? Ja, und dann kam ein unglaubliches Feuerwerk an "Schuss, Schuss, Schuss". Drei, vier, fünf Mal Topsin, hart, fein, mit Gefühl, "das was der Ball verlangte", wie es Alen immer zu sagen pflegt. Dann Schuss und Schuss und Schuss. Curdin verstand zwei Sätze lang die Welt nicht mehr (3,7). Ungläubig sprach er mit seinen Kameraden. "Ich habe so etwas noch nie gespielt!" meinte er verzweifelt. Doch eben: die Heimberger können auch Tischtennis spielen. Irgendwie kämpfte sich Curdin zurück, Dajana war mit den Kräften ein wenig am Ende (-3,-9). Im fünften Satz ging Dajana zu Beginn unter. 1:5 lag sie hinten. Au weia! Doch Dajana gab noch einmal alles. Ich glaube, es stand 5:9 und dann 10:10. Was für ein Match. Es kam noch besser! 11:10! Matchball für Dajana!! Curdin wehrte ab. Und dann bei 11:12 kam einer dieser voll riskierten, kurzen "Stoppblockbällen" mit den langen Noppen von Curdin, dieser Ball brach den Rhythmus von Dajana, sie erreichte ihn nicht mehr vernünftig und aus war das Match. Nach hartem Kampf noch mit 11:13 verloren. Schade für Dajana - aber nicht unverdient für den Gegner. Unserem Team konnte es am Schluss egal sein. Es gewann mit 6:4 Bravo, Bravo, Bravo.
Dieses Match hätte viele Zuschauer verdient gehabt. Diese unglaublichen Bälle von Samuel wären mir sogar ein Eintrittsgeld wert gewesen. Die Corona-Krise hat vermutlich eine tolle Kulisse vereitelt. Für mich ist aber klar. Ich werde beim nächsten Heimspiel wieder vor Ort sein. Halt mit Maske, wenn verlangt. Als Zähler braucht man vermutlich keine Maske..... Wir liegen momentan über dem Strich! Am 6.11 spielen wir das nächste Match wieder zu Hause! Gegen Tabellennachbar Aarberg. Dort spielt ein "B14er", Jan Svoboda, auch wieder so eine Nummer. Er bezwang im letzten Spiel Samuel Morales. Man darf gespannt sein, wie sich unsere Cracks schlagen werden.